Sommerzeit ist Biberzeit

Wir warten seit über einer Stunde in der Dunkelheit. Und plötzlich steht er da. Alleine am Rande der Straße. Überquert sie bis zur Mitte, um sich dann umzusehen. Blickt in unsere Richtung. Dreht sich um und ist schon wieder im Dickicht verschwunden. Das Warten geht weiter…

So ähnlich war es gestern auf der Jagd nach dem Biber! Wir wissen genau, wo er die Straße überquert, um sich im Maisfeld gegenüber seiner Behausung den ein oder anderen Maiskolben zu stibitzen. Auf ca. 3 mal 4 Meter ist schon eine ganze Menge Mais auf wundersame Weise und ohne Zutun des Bauern verschwunden. Man braucht nur etwas Geduld und Glück. Glück, dass er auftaucht, ohne uns zu wittern, Glück, dass grade kein Auto oder Radfahrer im Weg ist (denn dann müssen wir unsere starken Lampen sofort ausschalten). Unser Equipment ist auch etwas umfangreicher geworden: Bequeme Stühle, extrem helle Lampen und große Objektive. Das wichtigste aber mittlerweile: Eine Wärmebildkamera gekoppelt mit einem iPad, die es uns ermöglicht in vollständiger Dunkelheit zu sitzen und unsere Lichter nur einzuschalten, wenn der Biber auch zu sehen ist.

Nach weiteren gut eineinhalb Stunden taucht unser pelziger Freund im Wärmebild wieder auf. Wir entschließen uns zu warten, bis er die Straße überquert und im Maisfeld verschwindet, bevor wir das Licht anmachen. Dann geht alles ganz schnell. Ein lautes Schleifgeräusch und der Biber ist mit seiner Beute schon wieder auf dem Rückweg, überquert die Straße und verschwindet in der Dunkelheit. Grade einmal 40 Sekunden Zeit, um ein paar Aufnahmen zu machen. Wir warten noch eine weitere Stunde und hoffen, dass er noch einmal auftaucht. Doch leider vergebens. Nach vier Stunden (inkl. Auf- und Abbau) geben wir auf. Glücklich, wenigstens ein paar Aufnahmen im Kasten zu haben. Nächste Woche legen wir uns wieder auf die Lauer: Denn Sommerzeit ist Biberzeit!

3 Gedanken über “Sommerzeit ist Biberzeit

  1. rentnerazubi

    Toll erwischt und sehr schöne Bilder, aber mir wäre es zu mühsam, mich mitten in der Nacht irgendwohin zu setzen, auf Biber zu warten und dabei von Mücken zerstochen zu werden. Genießt es ohne mich, im Bett ist es auch schön!

  2. Othmar Wiesenegger

    Geduld, Fleiß und Beharrlichkeit hat sich gelohnt, weiter so!

  3. Elke

    Großartige Bilder, lieber Dirk, ich bewundere Deine Geduld und Dein Können. Von Dir kann man wirklich noch was lernen.
    Elke

Schreibe einen Kommentar