Es ist schon fast ein Pflichttermin für Fotografen, den Christkindlesmarkt in Nürnberg zu besuchen. Von weltweit her strömen in diesen Tagen die Massen von Menschen, um sich von der Stimmung verzaubern zu lassen. Doch wie nimmt der Fotograf den Christkindlesmarkt wahr. Wie schafft man es, jedes Jahr mit neuen Ideen die Stimmung einzufangen derentwegen die Menschen von weit her kommen?
Für mich war es dieses Jahr in mehrfacher Hinsicht einfach mit der entsprechenden Motivation loszuziehen. Hatte ich mir doch erst im Frühjahr die neue Sony alpha 77 gekauft, die nun das erste Mal gefordert war das mystische Licht im bekanntesten aller Christkinklesmärkte einzufangen. Und als i-Tüpfelchen obendrauf kam als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk noch das neue Weitwinkelobjektiv Sigma 8 – 16mm 1:4,5 – 5,6 HSM.
Blieb nur noch übrig zu entscheiden, wann der beste Zeitpunkt zum Fotografieren auf dem Christkindlesmarkt ist. Am Nachmittag ist die Lichterstimmung vielleicht noch nicht so gut, aber es sind auch noch nicht so viel Menschen hier, die einen beim Fotografieren behindern. Am Abend kann man sich dann kaum noch bewegen in den Budengassen. Vor allem an den Bratwurstständen und beim Glühweinausschank gibt es dann kein Durchkommen mehr. Aber da habe ich an die Bilder der “Blauen Stunde” von Othmar gedacht. Also wollte auch ich die “Blaue Stunde” mit einbeziehen. Auf dem iPad habe ich eine App, die mir angezeigt hat, dass Sonnenuntergang am Christkindlesmarkt (und damit Beginn der blauen Stunde) um 16:20 Uhr sein wird. Mit etwas Reserven war ich dann schon 1 Stunde früher da um mich schon mal einzustimmen.
Das war auch gut so, denn zu diesem Zeitpunkt war noch ein gutes Durchkommen auf dem Christkindlesmarkt. Aber schon beim ersten Bild bekam meine Begeisterung einen Dämpfer. Ich hatte gerade ausgelöst, da hat mich der Budenbesitzer angesprochen, dass ich doch erst mal fragen sollte ob ich hier fotografieren darf. Das hat mich dann doch ganz schön umgehauen, als ich (nachträglich) anständig gefragt habe und er tatsächlich “Nein” geantwortet hat. Ein Bild hatte ich immerhin gemacht (mein erstes in dieser Galerie) und es zeigt, dass es sich gelohnt hätte, hier noch mehr zu fotografieren. Aber er hat das “Hausrecht” und darf das verbieten. Aber wie zu sehen ist, hatte ich des weiteren keine Probleme mehr und ich habe dann auch durch Blickkontakt und das Deuten auf die Kamera signalisiert, dass ich fotografieren möchte und wurde fortan immer freundlich ermuntert.
Bis zum Sonnenuntergang habe ich alle Fotos aus der Hand und mit “Auto”-Einstellung gemacht. Die Kamera wählt je nach Lichtsituation die Empfindlichkeit, Blende und Zeit automatisch. Danach musste die Kamera auf das Stativ. Die Flexibilität ist dann doch ein wenig eingeschränkt und die vielen Leute sind kaum noch vor der Linse wegzubringen. Einige male, wenn ich einen guten Standort hatte, entschied ich mich dann auch mal für Blende 8 bei entsprechend langer Belichtungszeit. Die Menschen auf den Bildern sind dann unscharf, aber die Buden im strahlenden Licht gewinnen dabei schon an Deutlichkeit, was auf das geringere Rauschen bei ISO 100 zurückzuführen ist. Allerdings nehmen die Fehlversuche dann auch rapide zu und ich habe um ca. 17:00 Uhr die Kamera ausgeschaltet um wieder nach Hause zu fahren.
Mein Fazit: Der Christkindlesmarkt bietet eine wundervolle Einstimmung auf die kommende Adventszeit und wieder ein mal die Gelegenheit, eine kleine Galerie mit 27 Bildern (aus über 200) hier zu veröffentlichen.