Das ist mein erster Beitrag, den ich als Gast auf Ihre Internetseite stellen möchte.Vorab schon einmal herzlichen Dank für die geduldige und kompetente Unterstützung an Herrn Wilhelm Kleinöder!
Kurz zu den Bildern, die ich Ihnen zeigen möchte.
Der Reiz bei dieser Art von Aufnahmen liegt für mich darin, dass man etwas ablichtet was sonst dem menschlichen Auge so nicht zugänglich ist. Das ist in Prinzip wie bei den bekannten Langzeit-Nachtaufnahmen von Straßenszenen, Volksfesten, Feuerwerken usw. Im Unterschied dazu sind diese Bilder allerdings am Tag mit einem Graufilter entstanden. Ich weiß, das ist nun nicht sensationellen neu, aber Spaß macht es auf jeden Fall, da man vorher nicht genau weiß was da raus kommt. Einige technische Angaben habe ich am Ende des Textes aufgelistet.
Die Aufnahmen entstanden recht spontan. Ich hatte schon einige Zeit einen neuen Graufilter in meiner Fototasche dabei ohne ihn jedoch einsetzen zu können. Nun stand ich bei einer Wanderung vor diesem Gebirgsbach, der in mehreren Stufen als Wasserfall herab stürzte. Auf einem schwingenden Eisensteg stehend und mit kuriosem Zubehör, was halt so rum lag, versuchte ich entsprechende Langzeitbelichtungen durchzuführen. Wie fast immer, kein Stativ dabei!
Zur Technik:
Kamera: NIKON D800
Objektiv: NIKON 2,8/105mm Makro
Belichtung: Zeit 1/3 bis 2sec, Blende 11, Empf.: 100ASA
Filter: B+W, Typ 103MRC, => Filterfaktor 8-fach (3 Blendenstufen)
Stativ: Keins …
Es würde mich freuen, wenn Sie sich zu den Bildern, gerne auch kritisch, äußern würden. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr
Klaus Röder
Willkommen Klaus.
Ich bleibe beim Du und ich denke hier im virtuellen Fotokreis iat das auch ok so. Ich habe gerne geholfen, dass dein Beitrag nun online ist und es ist auch noch eine kleine Nacharbeit nötig, um die Galerieansicht zu erstellen. Können wir ja telefonisch mal machen.
Ich find es sehr gut, dass du uns an der Entstehung der Bilder teilhaben hast lassen. Ich muss gestehen, dass auch ich bereits seit Januar ein Set mit Graufiltern mit mir herumtrage und ich habe auch längst ein Bild im Kopf, das ich damit realisieren will, aber ich war offensichtlich noch nicht am richtigen Ort. Ich lasse das einfach auf mich zukommen und hoffe, dass ich dann ein Stativ dabei habe.
Das ist für mich das erstaunlichste an den Bildern. Wie ist es möglich, ohne Stativ 1/3 bis zu 2 sec. zu belichten und dabei den statischen Hintergrund in voller Schärfe zu erhalten. Dieses Geheimnis solltest du nicht für dich behalten.
Das Prinzp ist tatsächlich nicht neu, das fließende Wasser in seiner Bewegung als Langzeitaufnahme darzustellen, aber natürlich ist das Bildergebnis jeweils vom vorhandenen Umfeld geprägt. Hier könnte man fast geneigt sein, die Bilder als Schwarzweiß anzusehen, aber gerade die feinen Farbnuancen in den dunklen Bereichen sowie einzelne „Farbinseln“ in grün oder braun machen den Reiz der Bilder aus.
Eine Anmekung hätte ich noch aus Sicht des S/W-Fotografen der jahrelang nach dem Zonensystem von Ansel Adams gearbeitet hat. Die hellste Zone X wurde jeweils als „Papierweiß“ dargestellt und war auf Bildern nach dem Zonensystem auf kleinste Bereiche beschränkt. Hier sind zumindest bei den letzten beiden Bildern durch das fließende Wasser aber doch größere Bereiche an der Grenze. Mir stellt sich deshalb die Frage, ob in den RAW-Daten noch Details enthalten sind die herausgearbeitet werden können, oder ob es tatsächlich weiße Bereiche sind. Die Antwort muss über den RAW-Konverter oder wahrscheinlich besser mit Lightroom oder Photoshp beantwortet werden. Als kostenlose Alternative könnte Gimp dienen.
Zu Deinen Fragen:
Belichtungszeit bis 2sec:
Aufgelegt auf dem Geländer des Eisensteges, der aber recht starke Eigenschwingungen hatte!
Kamera mit Objektivdeckel, Rinde, Steine, Hölzchen so unterfüttert, dass der Bildausschnitt einigermaßen passte! Ich muss dazu sagen, dass ich keinen Kameragurt dabei hatte, also Kamera immer mit einer Hand sichern …
Auslösung über Selbstauslöser und „Luft anhalten“
Zeichnung in den Lichtern:
Im NIKON CAPTURE NX2 gibt es eine Funktion, mit der man sich „verlorene Lichter“ oder „verlorene Schatten“ anzeigen lassen kann. Im Bild … 7911…. ist der „obere“ Wasserlauf ausgefressen. Im Bild …7919… ist noch Durchzeichnung vorhanden. Noch eine Zusatzinfo: Bei den Aufnahmen hatte ich ca. 2 Blenden unterbelichtet, da ich am Display schon sah, dass die Lichter recht ausgefressen aussahen.
Du bringst mich da aber auf eine Idee: Wie wäre es, wenn man mehrere Aufnahmen mit HDR später zusammen fügt – sieht das dann noch „natürlich“ aus?
HDR ist genau das Stichwort für solche Grenzsituationen. Aber auch das sollte man vorher mal üben um zu wissen was geht und was nicht.