Von Jürgen Dietz
Der Reiz der Konzertfotografie liegt darin, die Atmosphäre eines Konzerts in Bildern einzufangen. Jedoch sind die Rahmenbedingungen von Konzerten – wie wechselnde Lichtverhältnisse, schnelle Bewegungen, enge Platzverhältnisse, um nur einige zu nennen – für uns Fotografen eine Herausforderung. In diesem Beitrag gehe ich auf Grundlagen, Ausrüstung, Techniken und Probleme der Konzertfotografie ein und gebe praktische Tipps für Einsteiger. Soweit vorhanden, verdeutlichen eigene Konzertfotos die Ausführungen. Die Basis für meine Ausführungen sind Konzerte im Bereich „Pop & Rock“, die durch ein bestimmtes Bühnensetting wie bunte Scheinwerfer, wechselndes Licht etc. gekennzeichnet sind. Klassische Konzerte mit gleichbleibenden Lichtverhältnissen habe ich bisher noch nicht fotografiert.
Vor dem Konzert: Die Kamera-Ausrüstung
Kameratyp und Objektive: Eine schnelle Vollformatkamera und lichtstarke Objektive sind in der Konzertfotografie essenziell, weil sie die besonderen Herausforderungen dieses Genres bewältigen können.
Schwierige Lichtverhältnisse: Konzerte finden oft bei schwachem oder ständig wechselndem Licht statt. Eine Vollformatkamera hat größere Sensoren, die mehr Licht einfangen und so auch bei hohen ISO-Werten eine gute Bildqualität mit geringem Rauschen liefern. Wenn Du keine Vollformatkamera hast: Natürlich sind auch mit modernen APSC-Kameras und lichtstarken Objektiven gute Konzertfotos möglich, jedoch musst Du dabei ein stärkeres Bildrauschen in Kauf nehmen, das in der Bildbearbeitung aber nachträglich reduziert werden kann.
Bewegung und Geschwindigkeit: Musiker bewegen sich und das Bühnenlicht wechselt blitzschnell. Eine schnelle Kamera mit hoher Serienbildgeschwindigkeit und präzisem Autofokus hilft, den perfekten Moment einzufangen, ohne dass das Motiv verwackelt oder unscharf wird.
Lichtstarke Objektive: Objektive mit großer Blendenöffnung (z. B. f/1.8 oder f/2.8) lassen mehr Licht auf den Sensor, vermeiden allzu hohe ISO-Werte und ermöglichen kürzere Verschlusszeiten, um Bewegungen einzufrieren. Außerdem erzeugen sie ein schönes Bokeh, welches das Motiv vom Hintergrund abhebt und dem Bild eine professionelle Ästhetik verleiht.
Brennweitenbereiche: In der Konzertfotografie sind die richtigen Brennweiten entscheidend, um verschiedene Szenarien und Perspektiven abzudecken. Die Kombination eines Weitwinkel-, Standard-Zoom- und Teleobjektivs deckt die meisten Bedürfnisse in der Konzertfotografie ab. Ein Set aus einem 24–70 mm, einem 70–200 mm und evtl. noch einer lichtstarken Festbrennweite (z. B. 50 mm oder 85 mm) ist eine bewährte Wahl.
Zweite Kamera: Um schnell zu sein und keine Objektive wechseln zu müssen, arbeiten professionelle Konzertfotografen mit zwei Kameras. Wenn´s der Geldbeutel zulässt, ist das bestimmt nicht verkehrt!
Speicherkarten: Bei Konzerten fotografiert man häufig Serienbild-Modus, um schnelle Bewegungen oder besondere Momente einzufangen. Langsame Speicherkarten können den Puffer der Kamera füllen und den Aufnahmeprozess verlangsamen. Die mittlerweile günstigen SD- Speicherkarten der Ultra High Speed Class II (UHS-II) unterstützen RAW-Serienbilder und auch Videoaufnahmen.
Meine persönliche, wechselnde Ausrüstung für Konzerte:
Kamera: Sony Alpha A 7 III
Objektive: Tamron 17-28mm 1:2,8 / Tamron 70-180mm/2,8 G1 / Tamron 35-150mm f2-2,8
Sony FE 85mm F/1.8
WIE FINDE ICH DEN EINSTIEG IN DIE KONZERTFOTOGRAFIE?
Da hilft auch die beste Ausrüstung nichts: Ohne Konzerte keine Konzertfotografie. Wie komme ich als Anfänger aber zu Konzertfotos? Meine ersten Konzertfotos habe ich auf kostenlosen, öffentlichen Stadtteilfesten gemacht, jedoch nicht ohne die Musiker vor Ort um Erlaubnis zu fragen; dabei habe ich immer eine positive Antwort erhalten. Hier hilft die eigene Visitenkarte oder der Verweis auf schon vorhandene Konzertfotos auf Webseiten oder in sozialen Medien sehr. Die weniger bekannten Bands sind entspannt und freuen sich über gute Fotos, die sie als Werbung nutzen, während wir Einsteiger so Erfahrung sammeln und unsere Konzertfoto-Galerie erweitern können. Hinzukommt, dass die Bühnen auf Stadtteilfesten zwar klein, aber mitunter schon recht professionell sind, siehe das Beispiel vom Altstadtfest Erlangen. Die Rahmenbedingungen ähneln denen großer Konzerte: Man fotografiert vor der Bühne (bei Profikonzerten der „Graben“), seitlich (bei Profikonzerten ist das sehr selten) oder vom Mischpult aus und darf zudem das ganze Konzert fotografieren, was bei Profi-Bands meist nicht erlaubt ist. Eine weitere Möglichkeit Konzerte zu fotografieren, bietet sich nach Rücksprache mit Gastgebern und Musikern auf privaten Feiern. Nach zwei Jahren konnte ich so Erfahrungen sammeln und meine Konzertfoto-Galerie ausbauen. Mit dieser Basis und habe ich im Vorfeld von Konzerten dann Bands kontaktiert und mir eine Fotogenehmigung eingeholt (z.B. „Light my Fire – The Doors Tribute Band“ und „The Railway Graddling Company“). Selbstredend erhielten alle Bands zeitnah eine Auswahl bearbeiteter Fotos.

Vorbereitung auf das Konzert
Rechtliche Aspekte: Bevor Du mit dem Fotografieren beginnst, kläre, ob Du eine Genehmigung des Veranstalters oder der Künstler benötigst. Informiere Dich über die Regeln, z. B. ob nur die ersten drei Songs fotografiert werden dürfen („Three-Song-Rule“).
Recherche über die Band und das Event: Es lohnt sich, vor dem Konzert mehr über die Musiker und die Art der Show zu erfahren. Wenn Du weißt, welche Art von Performance zu erwarten ist oder wenn Du gar die Songs kennst, kannst du Deine Fotografie darauf abstimmen und den richtigen Moment antizipieren.
Recherche über den Veranstaltungsort: Wenn möglich, informiere Dich vorab über die Örtlichkeiten des Konzerts. Größe der Bühne, Bestuhlung oder stehendes Publikum etc.
Check des Equipments: Ladestand des Akkus und der Reserve-Akkus, Reserve-Speicherkarten, sind die grundlegenden Kameraeinstellungen korrekt?
Kleidung anpassen: Wähle dunkle, unauffällige Kleidung, um vor der Bühne oder im Publikum möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen.
Standortwahl: Plane vor Konzertbeginn genügend Zeit ein, um Dich mit der Location vertraut zu machen. Der Standort ist entscheidend, für dynamische und interessante Aufnahmen. Achte auf gute Sichtlinien zur Bühne und überlege, wie Du verschiedene Perspektiven einfangen kannst.
VERHALTEN WÄHREND DES KONZERTS
Erfahrene Konzertfotografen erkennt man schon an der Art wie diese sich während des Konzerts bewegen und verhalten. Als Anfänger bin ich da auch schon mal unwissend in ein Fettnäpfchen getreten. Folgende Regeln sollte man beachten.
No-Go Blitzfotografie: Blitzlicht ist störend für Künstler und Zuschauer, bei Konzerten verboten und unter Konzertfotografen verpönt.
Interaktion mit den Musikern: Bewege Dich leise und vorsichtig, lenke nicht die Aufmerksamkeit der Künstler auf dich. Interagiere nur, wenn es ausdrücklich erwünscht ist, z. B. wenn der Musiker den Blickkontakt zu Dir sucht.



Platz respektieren: Falls Du vor der Bühne bist, bewege dich regelmäßig, um anderen Fotografen Platz zu machen. Blockiere keine Position dauerhaft. Wenn Du im Publikum fotografierst, halte Dich dezent im Hintergrund und achte darauf, niemandem die Sicht zu versperren.
Rücksicht auf das Personal: Respektiere die Sicherheitskräfte und halte Dich an deren Anweisungen.
KAMERA-EINSTELLUNGEN IN DER KONZERTFOTOGRAFIE
Die richtigen Kameraeinstellungen sind entscheidend, um in der Konzertfotografie hochwertige und stimmungsvolle Bilder zu erhalten. Die folgenden Kamera-Einstellungen geben meine Fähigkeiten als Hobby-Fotograf und meine Erfahrungen auf kleinen Konzerten im Popp- und Rockbereich wieder. Bei dem Versuch, die Kamera an die schwierigen Lichtbedingungen und die Dynamik auf der Bühne anzupassen und zugleich kreativ auf die besonderen Momente reagieren zu können, überlasse ich der Kamera einen Teil der Arbeit, ohne jedoch die Kontrolle ganz aus der Hand zu geben. Selbstverständlich kannst Du mit stärker manuell orientierten Kamera-Einstellungen auch gute oder gar bessere Resultate erzielen!
RAW-Format: Ich fotografiere Konzert immer im RAW-Format. (RAW-Dateien speichern alle Bilddaten, die der Kamerasensor erfasst.) Im Gegensatz zum JPEG-Format, das Daten komprimiert, bleiben in RAW alle Informationen erhalten, was zu einer höheren Bildqualität führt und damit verbunden einem deutlich größeren Spielraum in der Nachbearbeitung führt. Die zusätzliche Flexibilität und Qualität, die RAW bietet, überwiegen bei weitem die Nachteile wie größere Dateigrößen und den höheren Aufwand bei der Nachbearbeitung (die mir persönlich aber auch Spaß macht).
Kamera-Modus:
Manueller Modus (M): Der Manueller Belichtungsmodus ist die „Königs-Einstellung“ in der Konzertfotografie für Fortgeschrittene und Profis mit maximaler Kontrolle über Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert. Jedoch gebe ich zu: Ich fotografiere nicht ausschließlich im manuellen Modus. Warum? Im Gedränge, bei lauter Musik und ständig wechselndem Licht und angesichts der Dynamik auf der Bühne erfordert der M-Modus viel Aufmerksamkeit, die ich lieber auf das Konzert richte. Als Einsteiger in der Konzertfotografie möchte ich kreativ sein und den besonderen Moment einfangen, ohne dabei ständig die Kamera-Einstellungen im Auge zu behalten.
Zeitautomatik (A/Av): Gerne fotografiere ich deshalb mit der Zeitautomatik. Das ist nützlich, wenn man gezielt mit einer offenen Blende (z.B. f. 1.8 oder 2.8) arbeiten möchte, um mehr Licht einzufangen und damit den ISO-Wert zu reduzieren und auch um den Hintergrund freizustellen (Bokeh).
Blendenautomatik (S/Tv): Den S-Modus benutzte ich, wenn ich schnelle Bewegungen einfrieren möchte oder durch die Wahl einer nicht zu kurzen Verschlusszeit das „Banding“ (s. LED-Leuchten unten) vermeiden möchte.
Weißabgleich: Den Weißabgleich lass ich auf „automatisch“, da ich im RAW-Format fotografiere und in der Nachbearbeitung sehr gute Korrekturmöglichkeiten habe.
Autofokus: Der kontinuierliche Autofokus (AF-C/AI-Servo) in Verbindung mit dem Augen-Autofokus und dem Serienbild-Modus ist wichtig, um die sich bewegende Musiker zu verfolgen und ist bei den modernen Kameras in den meisten Situationen sehr treffsicher.
ISO: Da Konzerte oft bei schwachem Licht stattfinden, sind hohe ISO-Werte unumgänglich. Durch lichtstarke Objektive komme ich selten über maximal 6.400 ISO, ein Wert, der bei Vollformatkameras noch durchaus akzeptable Ergebnisse liefert. Je nach Situation, wähle ich den ISO-Wert manuell oder überlasse das der ISO-Automatik.
Belichtungsmessung: Die Wahl der Belichtungsmessung (Mehrfeld, Spot, mittenbetont) beeinflusst, wie die Kamera die Helligkeit des Motivs bewertet. Ich wechsle gerne zwischen den Modi, je nachdem, wie die Lichtverhältnisse und die Position des Motivs sind.
Mehrfeldmessung: Die Kamera analysiert die gesamte Szene und versucht, eine ausgewogene Belichtung zu erzielen. Dieser Modus funktioniert oft gut bei gleichmäßigen Lichtverhältnissen, kann jedoch bei starkem Gegenlicht ungenau sein.

Mittenbetonte Messung: Dieser Modus gewichtet die Mitte des Bildes stärker, während der Rest der Szene weniger beachtet wird. Gut geeignet, wenn das Hauptmotiv zentral positioniert ist.

Spotmessung: Hier wird nur ein kleiner Bereich des Bildes für die Belichtungsmessung herangezogen, ideal für die Hervorhebung eines Musikers, stark beleuchtete Gesichter und Details. Nachteil: Der Rest der Szene kann unterbelichtet sein, weshalb man hier evtl. die Belichtungskorrektur nutzen sollte.

aber Vorsicht die Bilder sind meist etwas dunkel
Manueller Verschluss: Um bei LED-Leuchten unschöne Farbstreifen im Bild („Banding“) zu vermeiden, fotografiere ich immer mit dem manuellen Verschluss (s. Herausforderungen in der Konzertfotografie).
Kamera-Einstellungen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Konzertfotografie findet häufig in einer dunklen, sehr lauten und beengten Umgebung statt. Schnell ist aus Versehen ein Rädchen der Kamera verstellt und die Fotos sind für die Tonne. Wirf deshalb regelmäßig einen Blick auf die letzten Aufnahmen und gerate nicht in Panik, falls etwas nicht passt!
Fazit Kamera-Einstellungen: Meiner Erfahrung nach geht es beim Fotografieren von Konzerten immer um die richtige Balance zwischen Helligkeit, Schärfe und ISO-Rauschen, die man mit folgenden Einstellungen erreichen kann (das ist aber nur eine grobe Richtschnur!).
ISO: Werte zwischen 1000 und 6400 sind gängig, um ausreichend Licht einzufangen. Blende: Eine offene Blende (f/1.8 bis f/2.8) lässt viel Licht auf den Sensor, was besonders bei dunklen Szenen hilft. Belichtungszeit: Um Bewegungsunschärfe zu vermeiden, sind Verschlusszeiten von 1/250 bis max. 1/1000 Sekunde meist ausreichend. Und: Fotografiere im RAW-Modus!
Herausforderungen der Konzertfotografie
Für mich stellen bisher die schwierigen Lichtverhältnisse und der oft enge Raum kleiner Bühnen die größten Probleme in der Konzertfotografie dar.
Schwierige Lichtverhältnisse: Gegenlicht und wechselnde Beleuchtung: Die Lightshow von Konzerten sorgt zwar für spektakuläre Bühneneffekte, stellt uns Fotografen aber vor Probleme.
Lösung: Um helles Gegenlicht, plötzlich wechselnde Farben und extreme Kontraste in den Griff zu bekommen, fotografiere im manuellen Modus oder einem anderen Kamera-Modus mit mittelbetonter- oder Spotmessung. Diese Belichtungsmessungen gewichten die Mitten stärker, während helle Rest der Szenen weniger beachtet wird. In jedem Fall kannst du in der Nachbearbeitung noch viel korrigieren, sofern Du im RAW-Modus fotografierst.
„Banding“ durch LED-Leuchten:
Ein wiederkehrendes Problem in der Konzertfotografie ist für mich das „Banding“, also die durch LED-Scheinwerfer verursachten Farbstreifen in den Bildern. Bei meinen ersten Konzertfotos habe ich mich nachträglich sehr über diese Farbstreifen gewundert und geärgert, darum einmal mehr: Kontrolliere während des Konzerts deine Bilder!

Noch ärgerlicher ist es, wenn das Banding im Gesicht verläuft
Banding entsteht durch die Frequenzen der LEDs, die für das menschliche Auge unsichtbar, aber für Kameras problematisch sind. Lösung: Fotografiere nur mit dem mechanischen Verschluss (bei Rock- Konzerten stört das niemand) . Der mechanische Verschluss verhindert das Banding fast vollständig, weil hier keine zeilenweise Auslesung des Sensors erfolgt und die Belichtung daher nicht so empfindlich auf das Flackern der LED-Leuchten reagiert. Der elektronische Verschluss hingegen verursacht durch das zeilenweise Auslesen des Sensors das Banding, weil verschiedene Sensorbereiche unterschiedlich belichtet werden. In der Konzertfotografie ist der mechanische Verschluss daher oft die bessere Wahl, wenn unter flackerndem LED-Licht gearbeitet wird. Aber aufgepasst: Auch beim mechanischen Verschluss und sehr kurzen Verschlusszeiten (1/1000 sec. oder kürzer) wird der Sensor – ähnlich wie beim elektronischen Verschluss – nicht auf einmal, sondern zeilenweise belichtet. Wenn nun die Belichtungszeit kürzer ist als die Dauer eines vollständigen Flackerzyklus der LED, können Unterschiede in der Helligkeit zwischen den zeilenweisen belichteten Bereichen in Form von Farbstreifen sichtbar werden. Deshalb empfehle ich, den mechanischen Verschluss zu verwenden und dabei nicht kurze Verschlusszeiten über 1/1000 s. zu wählen, um Banding auszuschließen.
Konzertfotos auf kleinen Bühnen: Was gilt es zu beachten?
Das Fotografieren auf kleinen Bühnen bringt eine eigene Dynamik mit sich: Wenig Platz, haufenweise Equipment, die immer störenden Mikrofonständer, begrenztes Licht und die Nähe zum Publikum stellen Herausforderungen dar. Hier sind einige Tipps, um das Beste aus solchen Situationen herauszuholen.
Beispiel für kleine Bühnen:


Kreative Winkel: Kleine Bühnen erfordern oft kreative Perspektiven. Fotografiere von unten (Froschperspektive) oder seitlich, um Tiefe in Deinen Bildern zu erzeugen.

Um weniger störende Elemente im Bild zu haben, fotografiere Hochkant, das wirkt aufgeräumter.

Detailaufnahmen: Nutze die Nähe zur Bühne für Nahaufnahmen von Händen auf Gitarren, von Instrumenten und von Musikern.






MOTIVE IN DER KONZERTFOTOGRAFIE
Ein gutes Konzertfoto lebt von Motiven, die die Atmosphäre und die Energie eines Live-Auftritts einfangen. Im Folgenden gehe ich auf die für mich wichtigsten Motivarten ein.
Emotionale Momente: Die Emotionen der Künstler sind ein zentrales Element in der Konzertfotografie. Gesichtsausdrücke wie ein spontanes Lachen, geschlossene Augen während eines Solos oder ein kraftvoller Schrei am Mikrofon transportieren die Gefühle der Performance. Hier haben Fotos, die technisch nicht perfekt sind, auch ihre Berechtigung!










Action und Dynamik: Rock- und Popkonzerte leben von der Bühnenperformance. Sprünge, das Spielen eines epischen Gitarrensolos oder ein Zusammenspiel zwischen den Bandmitgliedern machen Konzertfotos dynamisch.







Flirt mit dem Publikum
Die Interaktion zwischen Künstlern und Publikum gehören zu einem gelungenen Auftritt. Szenen, in denen die Künstler direkt mit den Fans kommunizieren sind wichtig, um die Atmosphäre eines Konzerts wieder zu geben.




Emotionen des Publikums
Die Emotionen des Publikums vor oder neben der Bühne machen Konzertfotos erst lebendig. Was wäre Wacken ohne die Bilder der im Schlamm badenden Fans?




Details: Die kleinen Details eines Konzerts können oft genauso kraftvoll sein wie die großen Bühnenmomente. Nahaufnahmen von Mikrofonen, Instrumenten oder Händen, die Akkorde greifen. schaffen eine intime Perspektive.

Vergiss den Schlagzeuger nicht! Sänger und Gitarristen stehen oft im Mittelpunkt und „stehlen“ den anderen Musikern die Show. Deshalb – und besonders wenn Du im Auftrag einer Band fotografierst – lichte alle Musiker ab, auch die Schlagzeuger, die aufgrund ihrer Position im hinteren Teil der Bühne allzu oft übersehen werden. In diesem Zusammenhang: Auch die Techniker am Mischpult sind wichtig!


Zusammenfassung:
Die richtige Planung, von der Recherche über die Band bis zur technischen Ausstattung, legt den Grundstein für gelungene Konzert-Aufnahmen. Der gezielte Einsatz von Kameraeinstellungen und das Verständnis der Herausforderungen vor Ort helfen, in dynamischen und oft unvorhersehbaren Situationen vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen. Kreativität spielt eine entscheidende Rolle, um die Einzigartigkeit eines Konzerts visuell einzufangen. Ebenso wie in anderen Bereichen der Fotografie ist es in der Konzertfotografie wichtig, durch Übung und Experimentieren den eigenen fotografischen Stil zu entwickeln . Nur so kann man lernen, spontan auf wechselnde Bedingungen zu reagieren und das Besondere eines Live-Auftritts authentisch festzuhalten. Abschließend sollte man der Nachbearbeitung besondere Aufmerksamkeit widmen und hier ruhig auch einen eigenen Stil reinbringen, denn die Nachbearbeitung ermöglicht es, die Bildwirkung zu verfeinern und die Atmosphäre des Moments noch intensiver zu betonen.
Ich hoffe, dass ich euch etwas für die Konzertfotografie begeistern konnte und dass der eine oder andere Tipp hilfreich war. Traut euch – Konzertfotografie macht nicht nur Spaß, sondern hält einzigartige Momente fest. Über eure Anmerkungen und Meinungen in den Kommentaren freue ich mich!
Mehr Konzertfotos findet ihr auf meiner Webseite
Kurze Videos meiner Konzerte:
Lieber Jürgen, vielen Dank für deine gründliche und hervorragende Ausarbeitung und die gelungenen Aufnahmen. Eine gute Einstimmung auf den Vortrag am Dienstag.
Lieber Hans, danke für Deine nette Rückmeldung; Anfangs wollte ich gar nicht so ausführlich werden, aber dann fielen mir immer mehr Aspekte ein; Hauptsache es nützt jemanden 🙂
Ich freue mich auch auf den Vortrag vom Profi am kommenden Dienstag
Lieber Jürgen, danke für den detaillierten Beitrag. Man merkt Deinen Fotos und auch Deinem Text an, dass die Konzertfotografie Dir viel Spaß macht und dass Du gerne auch andere dafür begeistern willst.
Liebe Iris, in der Tat, die Konzertfotografie macht viel Spaß: Die Konzerte an sich, dort alte Freunde treffen und sich dann zu Hause von der Foto-Ausbeute überraschen lassen 🙂 Kann ich nur empfehlen!
Hallo Jürgen, eine vollständige und mustergültige Beschreibung mit schönen Beispielen. Anhand dieses Leitfadens sollte jetzt jeder, gute Konzertfotos erstellen können.
Danke für diesen Beitrag!
Danke Othmar!
Mein Fotoschwerpunkt liegt zwar mehr auf Reise und Natur (Spezialität Schwarze Schwäne etc.) und werde mich wahrscheinlich weniger mit so etwas befassen. Trotzdem eine sehr genaue und hilfreiche Anleitung für Konzertfotografie, toll gemacht.
Lieber Johann, danke für deine nette Rückmeldung! Wer weiß, vielleicht ergibt sich für dich die Gelegenheit, einmal eine Aufführung von „Schwanensee“ zu fotografieren? 🙂
Viele Grüße Jürgen
Hallo Juergen, zum Glück hast du so einen ausführlichen Bericht geschrieben, denn ich kann heute Abend zum Vortrag nicht kommen. Bin leider krank. Umso mehr werde ich auf deine Erfahrungen, die du hier im Post beschrieben hast zurückgreifen. Aber vielleicht macht ihr auch eine Aufzeichnung heute Abend? Viele Grüße und viel Spaß.
Hallo Axel,
ich hoffe, Dir geht´s inzwischen besser! Freut mich, dass Dir mein Beitrag gefallen hat; der Vortrag am Dienstag war sehr interessant, aber halt eine andere Liga mit Fotos von bekannten Rock-Größen
Viele Grüße
Jürgen
Toller Beitrag und sehr hilfreich. Ich habe es mehr als einmal gelesen. Danke für die Arbeit di dahinter steckt Michael
Hallo Michael, Danke für Deine Rückmeldung. Jetzt bin ich beruhigt, dass jemand den Artikel ganz und sogar mehrfach gelesen hat 🙂 …in der Tat, da steckt schon etwas Arbeit drin, aber ich habe auch viel dazu gelernt
VG Jürgen